Kichern auf indisch: Kichererbsen- oder Lego-Curry. Bau’s Dir wie Du willst.

Kichererbsencurry

Die indische Küche erfreut sich ja seit einiger Zeit immer größerer Beliebtheit. Und das zurecht. Sie ist nicht nur abwechslungsreich, sondern auch äußerst gesund.

Ich will Euch hier eine Art Basic-Curry im Baukastensystem vorstellen. Wir machen das heute mal mit Kichererbsen, man kann es aber – wie so häufig bei meinen Gerichten – relativ modular kochen. Man braucht zwar in der indischen Küche tendenziell immer eine Menge unterschiedlicher Gewürze (die ich natürlich fast alle immer im Schrank habe), aber ich schlag hier auch in paar Alternativen vor. Quasi von Mini über Midi zu Maxi. Wir machen eine helle, süßlichere Version mit Kokosmilch. Man kann es aber auch dunkler, herzhafter und tomatiger halten. Dann nehmen wir Wasser statt Kokosmilch. Let’s do it! Zutaten (für 2-3 Portionen plus Reis):Das hier braucht Ihr in jedem Fall:

  • 3 große Zwiebeln
  • 1 kleine Dose gehackte Tomaten
  • 2 Zehen Knoblauch, fein gehackt
  • 1 große Dose Kichererbsen (gibt’s beim türkischen Gemüsehändler)
  • 400-600 ml Kokosmilch oder Wasser
  • 1/2 Bund Koriander
  • Salz
  • Pflanzenöl

Gewürze für die Minimal-Lösung (die ich nicht empfehlen möchte):

  • 2 gehäufte EL Currypulver (mild oder scharf, je nach Gusto)

Gewürze für ne anständige Geschichte (gibt’s beim Asiaten/Inder). Also statt des schnöden Currypulvers:

  • 1 EL Koriandersamen (alternativ 2 TL Korianderpulver)
  • 1 EL Kreuzkümmelsamen (alternativ 2 TL Korianderpulver)
  • 1 EL Kurkuma (auch Tumeric oder Haldi genannt)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 3 cm Ingwerwurzel, fein gehackt
  • Chilipulver nach Belieben

Und für die vollendete Version zusätzlich (also optional):

  • 3 Nelken
  • 5 grüne Kardamomkapseln
  • 1 TL Bockshornkleesamen (die machen diesen typischen Currypulvergeruch und -geschmack aus)

Zubereitung:

  1. Zwiebeln sehr fein hacken. Am besten durch die Küchenmaschine jagen oder mit dem Zauberstab bearbeiten. Jungs, nicht auf falsche Ideen kommen ;-D Das Ganze darf ruhig wie ein Pürrée sein.
  2. Ordentlich Öl in einem großen Topf bei mittlerer Hitze einheizen. Der Boden sollte gut bedeckt sein.
  3. Die Zwiebeln darin unter gelegentlichem Rühren (zusammen mit dem Lorbeerblatt) anbraten.
    Wer ein dunkles, herzhafteres Curry kochen will, der brät die Zwiebeln tatsächlich schön braun an. Und nimmt später dann keine Kokosmilch, sondern Wasser. Aber dazu später mehr.
  4. Wenn man ganze Gewürze nimmt, diese in einer kleinen Pfanne (nicht den Ingwer!) bei mittlerer Hitze ohne Öl anrösten bis sie duften. Vorsicht, nicht verbrennen lassen! Dann alles fein mahlen. Im Mörser oder der Gewürzmühle. Mörser macht aber mehr Spaß. Die Häutchen vom Kardamom sollte man rausfischen und wegschmeißen, hängen sonst nur in den Zähnen.
  5. Wenn die Zwiebeln entweder glasig oder eben braun sind, den fein gehackten Ingwer und den Knoblauch dazugeben und einen Minute braten. Dann die Gewürzpulvermischung (oder eben das langweilige Fertig-Currypulver) dazugeben und wieder eine Minute braten.
  6. Gehackte Tomaten dazu, umrühren und 10-15 Minuten weiterköcheln lassen. Vorsicht, das wird jetzt ne schöne Lava-artige Pampe, die gerne auch mal ein bisschen spritzt bejm Blubbern. Ein halboffen aufgelegter Deckel soll helfen 🙂
    Jetzt habt Ihr quasi eine Curry-Grundpampe. Ein Masala. Daraus kann man jetzt variieren.
  7. Für ein dunkles Curry die geleerte Tomatendose mit Wasser füllen und zum Masala schütten.
    Für ein helles Curry dasselbe mit Kokosmilch machen. Kann man auch einmal mit dem Zauberstab glatt pürieren. Ich mag’s gerne etwas stückig.
  8. Jetzt ist es Zeit für die Einlage. Kichererbsen abtropfen lassen und kochen bis sie gar sind. Man könnte jetzt auch klein geschnittenes Hühnerfleisch dazugeben. Oder Augenbohnen statt Kicherbsen nehmen. Oder das Lieblingsgemüse. Broccoli, Blumenkohl und Kartoffeln passen super. Macht einfach, worauf Ihr Bock habt. Einfach in der Sauce kochen bis es gar ist.
  9. Mit ordentlich Salz abschmecken und den gehackten Koriander unterheben. Die Variante mit Kokosmilch kann auch ordentlich Zucker vertragen, wenn man’s etwas kokossiger und süßer mag. Wenn’s zu kräftig bzw. würzig schmeckt, einfach mehr Flüssigkeit zugeben.
  10. Fertig!

Eigentlich simpel. Okay, es ist ein bisschen Aufwand mit den ganzen Gewürzen. Aber das Rösten und Mahlen hat etwas sehr meditatives. Man kann sich schlauerweise natürlich erstmal ne Menge Grundpampe vorkochen und dann portionsweise einfrieren. Dann macht man’s einfach nur warm, Wasser oder Kokosmilch dazu und dann weiter mit Schritt 8.

Guten Appetit!

Wissenswertes:

  • Koriandersamen und frischer Koriander schmecken komplett unterschiedlich. Wer also keinen frischen Koriander mag, weil er ihr/ihm zu seifig schmeckt, braucht sich darum bei den Samen keine Sorgen machen.
  • Kreuzkümmel ist etwas völlig anderes als der (für mich fiese) Schwarzkümmel, den Omma gerne mal an Pellkartoffeln gemacht hat oder Papa auf seinem Brötchen möchte. Kreuzkümmel wird auch Cumin genannt und ist eines der wichtigsten Gewürze im Orient.
    Oha, gefährliches Halbwissen! Schwarzkümmel ist gar nicht Schwarzkümmel 🙂 Dazu gibt’s nen nette Kommentar von Andrea weiter unten. Dank Dir, Andrea. Ich lass meinen Fehler hier mal drin und geb Dir den Lorbeerkranz 😉
Werbung
Comments
3 Responses to “Kichern auf indisch: Kichererbsen- oder Lego-Curry. Bau’s Dir wie Du willst.”
  1. Andrea sagt:

    Noch eine Frage: Kardamomkapseln – die schwarzen, nicht die grünen, oder?

    Und eine Anmerkung: Schwarzkümmel (Nigella Sativa) ist etwas ganz anderes als der Kümmel den Omma verwendete (Carum Carvi). Schwarzkümmel sind diese kleinen schwarzen Samen, die beispielsweise gerne auf dem Fladenbrot verwendet werden. Kreuzkümmel ist dann wieder noch eine andere Geschichte und gibt diesen typisch „orientalischen“ Geschmack.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: