Feiner Stinker – Hühnerbrust mit Gurken und fermentierten Bohnen

Hühnerbrust mit Gurken und fermentierten Bohnen

Der Titel irritiert etwas, ich weiß. Etwas das stinkt, möchte man ja eigentlich eher nicht essen. Wobei einige Menschen ja die Durian lieben sollen. Und was ist mit all den Käsen?
Wenn man mit fermentierten, schwarzen Bohnen das erste Mal in Kontakt tritt, entscheidet man sich entweder dafür oder eben dagegen. Sie sehen aus wie Hasenküttel und haben einen leicht säuerlichen, muffigen Geruch. Ein bisschen wie getragene Socken. Hört sich aber alles viel schlimmer an als es ist. Wer die asiatische Küche liebt, kann sich an die feinen Stinker gefahrlos heranwagen. Zusammen mit ordentlich Knoblauch und Ingwer bilden Sie eine unverwechselbare, würzige Dreifaltigkeit.

Um der feinen Strenge etwas mildes entgegenzusetzen, habe ich mich für Schlangengurken und Hühnerbrust entschieden. Man könnte auch hervorragend Garnelen oder Tintenfisch nehmen. Die Bohnen werden oft mit Meeresfrüchten verwendet.

Zubereitungszeit: etwa 5 Minuten. Vorbereitung entspannte 20.

Zutaten (als Hauptgericht für 1 Person plus Beilage wie Reis z.B.):

  • 1 große Hühnerbrust
  • 1 halbe, große Schlangengurke
  • 1 gehäufter EL gelbe Bohnensauce (im Asialaden erhältlich)
  • 1 gehäufter EL schwarze, fermentierte Bohnen (im Asialaden erhältlich)
  • 1 EL gehackter Knoblauch
  • 1 EL gehackter Ingwer (optional, aber wünschenswert)
  • etwas Brühe (idealerweise selbstgemachte Hühnerbrühe)
  • Pflanzenöl (kein Olivenöl!)
  • etwas Speisestärke
  • Reiswein oder Sherry (optional, aber wünschenswert)

zu den fermentierten, schwarzen Bohnen:

Nicht immer zu bekommen. In Düsseldorf aber definitiv in Ho’s Asia Supermarkt. Entweder im Plastikbeutel oder in einer zylinderförmigen Pappdose. Dunkel und trocken in einer Plastikdose fast endlos haltbar.

zur gelben Bohnensauce:

Die gelbe Bohnensauce ist auch nicht immer zu bekommen. Nach einer Dose mit weißem, schrecklich gestaltetem Etikett Ausschau halten; oft mit holländischer Herkunft. Sie heißt meist Bean Sauce oder Yellow Bean Sauce. Sie ist leicht süßlich und hält sich in einer luftdicht verschlossenen Plastikdose im Kühlschrank mehrere Monate.

Vorbereitung:

  1. Hühnerfleisch in die typischen, hauchdünnen, mundgerechten Stücke schneiden. Gegen die Faser kann, muss aber nich bei Hühnerbrust und der Dicke bzw. Dünnet. Am Schluss 2 EL Öl untermischen.
  2. Fleisch 20 Minuten marinieren: 1 EL Reiswein/Sherry + 1 EL Wasser (oder 2 EL Wasser), Prise Zucker, 1 gehäufter TL Speisestärke.
  3. Gurke längs halbieren, mit einem Teelöffel entkernen, in 2mm dünne Halbmonde schneiden.
  4. schwarze Bohnen kurz unter Wasser abspülen grob hacken und zum gehackten Knoblauch und Ingwer legen
  5. Sauce anrühren: die Bohnensauce, 1 EL Reiswein/Sherry + 2 EL Wasser (oder 3 EL Wasser) und 2 EL Brühe

Zubereitung:

  1. Nicht zu wenig Öl in einem Wok oder einer tiefen Pfanne heiß werden lassen und das Fleisch unter ständigem, schnellen Rühren gerade eben so weiß garen. Rausnehmen, in einem Sieb abtropfen lassen.
  2. 1 EL Öl stark erhitzen. Bohnen, Knoblauch und Ingwer 30 Sekunden schnell darin rühren.
  3. Gurkenscheiben dazugeben, 1 Minute schnell rühren.
  4. Fleisch dazu, 1 Minute rühren.
  5. Sauce dazu, 30 Sekunden rühren.
  6. Fertig!

Wer will, garniert mit gehackten Frühlingszwiebeln oder Korianderblättern. Mal wieder simpel aber lecker. Guten Appetit!

P.S.: Butterweiches Fleisch.

Wie kriegen die das nur immer so hin? Butterweiches, saftiges Hühnchen, das man zwischen Gaumen und Zunge zerdrücken kann? Relativ simpel.

Die Marinade, die geringe Schnittdicke und die kurze Garzeit machten es. Wobei die Flüssigkeiten der Marinade nur den Geschmack geben. Die Speisestärke sorgt für eine Art Schutzhülle und ist essenziell für die Zartheit. Eine kurze Garzeit tut ihr Übriges. Geflügel muss natürlich immer durch sein. Deshalb aber die zwei Schritte. Gerade so lange in ordentlich Öl garen, dass sich die Farbe geändert hat. Bei der dünnen Schnittdicke gart alles in der letzten Minute des zweiten Schrittes genau richtig zu Ende. Braucht etwas Übung – auch die Dosierung der Speisestärke. Zuviel kann das Ganze schon mal etwas schleimig machen und bindet später natürlich zusätzlich die Sauce. Wenn man’s aber erstmal raus hat, ist es himmlisch.

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